nähere Einzelheiten
- Die MFG 5-Abordnung war auf Befehl Fü M und
Flottenkommando dem Kommandeur des Minenabwehrverbandes Südflanke (CTG
501.7) als TU 501.7.5 truppendienstlich und einsatzmäßig
unterstellt. Diese Unterstellung einer landgestützten MFlg-Komponente war
bis dahin einmalig und hat sich bewährt. Außerordentlich hilfreich
waren die vorhandenen modernen zivilen Kommunikationsmittel wie
SATCOM-Fernsprecher und Fernkopierer. Taktische Fernmeldemittel hätten
zusätzlichen Material- und Personalaufwand für Bedienung und
Bewachung erfordert. Die vorhanden Mittel erlaubten jederzeit den
erforderlichen Info-Austausch zwischen CTG in See und CTU an Land.
- Die Personalstärke der Abordnung betrug zwischen 59
Soldaten während des DO-Einsatzes und 43 Soldaten einschließlich des
NALO im CTG-Stab bei Ende der Abordnung. 2 DO-Besatzungen und 2 Sea
King-Besatzungen mit jeweils Personalverstärkung von 1 HFO, 1 LOPO und 1
Öloperator waren zusätzlich vor Ort.
- Das technische Personal der Wartung arbeitete in 2 Schichten.
Personal der Fachsparten und Prüfer waren ausreichend vorhanden. An
Unterstützungspersonal wurden 1 PUO als Staffelfeldwebel / Fahrer, 1 PUO
San-Btsm / Fahrer und 1 SanOffz (Arzt) eingesetzt. Der Gesamtumfang der
Abordnung war dem Auftrag, den besonderen klimatischen Bedingungen und der
großen Entfernung zur Heimatbasis angemessen. Der Ablöserhythmus
betrug ca. 6 7 Wochen.
- Die fliegerische Nutzung von Bahrain International Airport
als Einsatzplatz war weitgehend unproblematisch. Schwachpunkt war die dortige
Wetterberatung, die ausschließlich auf Bedürfnisse der zivilen
Fluggesellschaften abgestimmt war. Es wurden zwischen dem 06.05. und dem
16.07.91 72 Flüge mit zusammen 274:55 Flugstunden durchgeführt.
155:30 Flugstunden wurden für den taktischen Auftrag VISUAL MINE SEARCH
eingesetzt, der Rest für TRANSPORT und sonstige Flüge. Aufgrund der
langen Transitzeiten betrug das Verhältnis Transit zu ON TASK
durchschnittlich 4:1. Längere Gesamtflugzeiten pro Mission als
durchschnittlich 7:30 Std. waren unter den herrschenden klimatischen
Bedingungen mit Temperaturen von 45 50 o Temperatur im H/C
aus Flugsicherheitsgründen nicht möglich. Die maximale Flugzeit
betrug 08:15 Std. Die Zusammenarbeit mit den Booten des Minenabwehrverbandes
und Fahrzeugen anderer Nationen war problemlos. Die Einschiffung eines NALO auf
DONAU war zweckmäßig, um den CTG über Möglichkeiten und
Grenzen des H/C-Einsatzes zu beraten. Einsatzaufträge wurden jeweils am
Vortrag über Telekopierer erteilt, letzte Änderungen über
SATCOM-Telefon. Als sehr hilfreich für die Navigation erwiesen sich die
kurzfristig eingebauten GPS-Geräte. Zusammenfassend ist festzustellen,
dass Raum - Zeit - Klima - Faktoren und die Notwendigkeit, Betankungen in See
durchzuführen, die größten Unterschiede zum heimischen
Flugbetrieb darstellten. Sie wurden durch Anpassung und Gewöhnung der
Besatzungen an sehr lange Flüge unter extremen Temperaturbedingungen und
gute internationale Zusammenarbeit, die im wesentlichen durch die Führung
vor Ort organisiert wurde, bewältigt. Die anerkannt guten Ergebnisse des
fliegerischen Einsatzes am Golf, der mit Ausnahme eines ernsten Zwischenfalles
äußerlich problemlos verlief, sollten jedoch nicht darüber
hinwegtäuschen, dass die Besatzungen bei diesen Flügen ihre physische
Leistungsgrenze erreicht hatten.
- Nach Anmietung von Aufenthalts- und Lagercontainern, einer
ortsfesten Strom- und Wasserversorgung, Telefon usw. war die technische
Komponente in der Lage, auftragsgemäß zu arbeiten. Der bis zum
Schluss hohe Klarstand der H/C, der zu keinem Flugausfall aus technischen
Gründen führte, war Ergebnis einer sorgfältigen Planung und der
richtigen Auswahl von Personal und mitgeführtem Material.
- Die angemieteten Unterkünfte hatten einen guten
Standard, der den ortsüblichen Verhältnissen entspricht. Für den
Transport in Manama wurden Fahrzeuge angemietet. Die Kapazität reichte
aus, die täglichen dienstlichen Erfordernisse zu erfüllen.
Außerordentlich hilfreich war das Büro des deutschen
Marineverbindungsoffiziers und die erstmalige Unterstützung durch einen
Schiffsagenten am Ort. Beim letzteren profitierte die MFG 5-Abordnung von dem
bei der schwimmenden Flotte bereits gängigen Verfahren. Vorteil ist, dass
fast alle Unterstützungsanforderungen am Einsatzort (z.B.
Telefoneinrichtung, Mietwagen, Container, Stromaggregat, Transportleistungen,
Kraftstoffversorgung, Verhandlungen mit der Hafenbehörde usw.) über
nur einen Ansprechpartner laufen.
- Die MFG 5-Abordnung hat ihren Auftrag am Golf ohne
gravierende Probleme und erfolgreich durchgeführt, obwohl Zeit und Mittel
zur Vorbereitung begrenzt waren. Ausschlaggebend waren die hohe Motivation und
der Wille des eingesetzten Personals, diese bisher einmalige Herausforderung zu
bestehen sowie die sorgfältig geplante materielle Ausstattung der
Abordnung. Die Umweltbedingungen wie Hitze, Sand, Staub und Rauch waren
gewöhnungsbedürftig und konnten nie ganz überkommen werden. Sie
bDie MFG 5-Abordnung hat ihren Auftrag am Golf ohne gravierende Probleme und
erfolgreich durchgeführt, obwohl Zeit und MittDie taktische Zusammenarbeit
mit eigenen und alliierten Einheiten in See verlief reibungslos. Unter dem
Eindruck im echten Räumeinsatz zu stehen, wurde auf allen
Seiten weniger nach starren Procedures als vielmehr auftragsbezogen
und professionell gehandelt.
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